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Donnerstag, 11. Dezember 2014

Entspannung an der Ostküste Thailands

Nach ein paar Tagen im hektischen Bangkok brauchte ich erstmal ein bisschen Ruhe und Erholung. Da mein ursprünglicher Plan war, die Küste entlang nach Surat Thani zu reisen und von dort aus die Fähre nach Koi Samui zu nehmen, wollte ich auf dem Weg irgendwo einen Zwischenstopp machen. Mein Bekannter kannte dort ein paar nette Orte und so fuhren wir zu zweit zunächst mit dem Bus in ein abgelegenes, aber sehr idyllisches Gasthaus direkt am Strand von Bang Saphan. Auf dem Weg fiel mir auf, dass einen die Schnellstraßen doch sehr an amerikanische Highways erinnern und man hier auch sehr vielen Pick-Ups begegnet.

Von der Terasse unseres Zimmers aus konnten wir direkt aufs Meer blicken oder uns am Strand Drinks und leckeres Thai-Essen fùr wenig Geld genehmigen. Es war ruhig und malerisch. Da die Unterkunft jedoch auch sehr abgelegen war und man ohne Fahrzeug nichts einkaufen konnte, entschieden wir uns, nach einer Nacht wieder ein Stück Richtung Norden in das kleine Fischerstädtchen Prachuap Khiri Khan weiter zu ziehen. Diese Fahrt bestritten wir in einem engen "VIP"-Autobus. Angekommen, mieteten wir uns zunächst für eine Nacht in ein Hotel ebenfalls direkt am Wasser ein und blieben letztendlich vier Nächte, da es uns so gut gefiel. Prachuap Khiri Khan ist noch relativ vom Tourismus verschont geblieben und ursprünglicher als die großen Touristenzentren Thailands. Als frischgebackener Führerscheinbesitzer war ich natürlich neugierig darauf, Motorbike zu fahren und da in der Stadt vergleichsweise wenig Verkehr herrscht, liehen wir uns für zwei Tage ein Bike und erkundeten die Gegend. Sowohl wir als auch das Motorbike haben es unbeschadet überstanden!
An beiden Enden der Stadt gibt es jeweils einen Berg, an deren Füßen Affen sitzen, die recht zutraulich sind. Allerdings muss man auf der einen Seite tierisch aufpassen, da die Affen dort recht gemeinlich werden können, sobald man sich ihnen nähert. Die mitgebrachten Erdnüsse warfen wir ihnen daher aus gebührendem Abstand zu. Der andere Berg liegt mitten in einer Militärbasis, ist aber für Besucher zugänglich. Hier wohnen die "lieben" Affen, die sich gerne füttern und streicheln lassen. Schließlich versuchten wir auch, den dortigen Berg zunächst über Steintreppen und dann in Bergsteigermanier an Seilen zu erklimmen, gaben aber kurz vor dem Gipfel auf, um nicht in die Dunkelheit zu geraten. Wir hatten ebenfalls das Glück den letzten Abend eines Dorffestes mitzuerleben, wo es allerlei Köstlichkeiten und Handgemachtes zu kaufen gab. Zudem gibt es in Prachuap Khiri Khan einen wahnsinnig guten Italiener, bei dem wir uns nicht nur einmal stärkten.

In unserem Hotel trafen wir ein kanadisches Pärchen und der Mann schwärmte vom unendlich langen Strand in Ban Krut, was zwischen Prachuap Khiri Khan und Bang Saphan liegt. Neugierig geworden, beschlossen wir, uns diesen Ort auch anzuschauen. Gesagt, getan, schon saßen wir wieder in einem der komfortablen VIP-Busse und ließen uns am Highway wieder rausschmeißen. Zwei ambitionierte Motortaxifahrer wollten uns sogleich für umgerechnet ca. 5 € die 7 Kilometer zum Strand herunterfahren, was uns jedoch als zu teuer erschien. Wir liefen selbst die Straße entlang und trafen auf einen Einwohner, der uns schließlich hinten auf seinem Pick-Up umsonst mitnahm. Vorab hatten wir kein Hotel gebucht und so suchten wir vor Ort nach einer geeigneten und preiswerten Unterkunft. Schließlich landeten wir auf einer sehr verlassenen Anlage mit jedoch sehr niedlichen Häuschen, konnten allerdings nirgends jemanden finden. Als wir gerade wieder gehen wollten, bog ein Auto in die Einfahrt ein und die Fahrerin zeigte uns sogleich ein geräumiges Zimmer mit Bad, Fernseher, Sitzbank und Kühlschrank in dem dem Strand am nächsten gelegenen Haus. Nach anfänglicher Skepsis bezüglich des Zustandes der Anlage und der Lage mitten im Nirgendwo, wir fühlten uns fast wie am Anfang eines schlimmen Horrorfilms, entschieden wir trotzdem, uns auf das Abenteuer einzulassen. Obwohl wir die Nacht in völliger Ruhe verbrachten, zogen wir trotzdem am nächsten Morgen weiter in einen kleinen Bungalow am anderen Ende des Strandes.
In der Nähe des Ortes besichtigten wir wieder mit einem Motorbike noch einen Bergtempel und eine riesige, goldene Buddhafigur. Am Abend gab es dann am Strand einige Feiern zu Ehren des Geburtstages des thailändischen Königs und schon den ganzen Tag waren uns Einheimische mit gelben T-Shirts, der royalen Farbe, begegnet. Die Monarchie hat in Thailand noch immer den höchsten Stellenwert und der König gilt als heilig.   

Da das Wetter in den letzten Tagen sehr wechselhaft war und es einige
schwere Gewitter gab und zudem an diesem Wochenende die Full Moon Party auf Koh Phangan stattfand, entschied ich mich letztendlich, die Inseln zu skippen und gleich nach Phuket zu fahren. Die Anreise von Ban Krut wäre jedoch etwas erschwerlich gewesen und so fuhr ich zunächst zurück nach Bangkok und buchte von dort aus einen Flug auf die große Insel an der Westküste.

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