Mein Flieger startete vormittags
in Bangkok und nach knappen 75 Minuten Flug landeten wir gegen Mittag in Phuket.
Auch die 1-stündige Fahrt nach Phuket Town war problemlos mit dem Bus zu
bewältigen. Da ich auch hier vorab keine Unterkunft gebucht hatte, man findet
vor Ort oft günstigere Möglichkeiten und man sollte sich die Zimmer besser vor
der Buchung anschauen, machte ich mich zunächst einmal auf die Suche. Phuket Town
an sich ist relativ klein und man kann zu Fuß die gesamte Stadt erkunden. Ich
hatte mich zuvor informiert, wo die meisten Hotels und Hostels liegen und dank einer
Karte fand ich mit meinem Backpacker-Rucksack auf dem Rücken den direktesten
Weg dorthin. Nachdem ich mir mehrere Zimmer angeschaut hatte, entschied ich
mich für eine kleine, aber sehr helle und preiswerte Kammer mit geteiltem Bad mitten
in der Altstadt. Für eine Nacht vollkommen ausreichend. Dann machte ich mich zeitnah
wieder auf den Weg, um mir den Rest der Stadt anzuschauen.
Dieser Teil der Insel Phuket ist
eine ehemalige, portugiesische Handelsniederlassung und daher findet man hier
viele Häuser im portugiesischen Stil und eine Altstadt, die mit europäischen
Restaurants und Cafés sowie einer romantischen Ladenstraße zum Bummeln einlädt.
Zugleich leben in der Stadt eine beträchtliche Anzahl Nachfahren chinesischer
Einwanderer, was ebenfalls das Stadtbild deutlich geprägt hat. Wenn es dunkel
wird, öffnet der Nachtmarkt seine Hallentüren und nicht weit davon entfernt
kann man sich auf dem abendlichen Food Market stärken. Was sofort auffällt,
ist, dass die Stadt sich deutlich auf europäische Touristen eingestellt hat.
Fast überall findet man Bars, kleine Cafés und Hostels, die genau so auch in
Berlin oder Amsterdam stehen könnten. Sogar einen internationalen Supermarkt mit
Bio-Lebensmitteln gibt es.
Nach einem Tag und einer
Nacht hat man, wenn man gut zu Fuß ist, dann auch so ziemlich alles
Interessante abgeklappert und so checkte ich bereits am nächsten Tag spontan
wieder aus und setzte mich in einen Bus zum berüchtigten Patong Beach auf der
Ostseite der Insel.
Fazit: Phuket Town ist für
einen 1-2-tägigen Ausflug nett, insbesondere aufgrund des südeuropäischen Flairs,
aber etwas wirklich Spektakuläres sollte man hier nicht erwarten. Es ist
allerdings ein guter Ausgangsort für die Fähren nach Koh Phi Phi und die
weiteren Inseln rund um Phuket.
Die Fahrt nach Patong dauerte
keine Stunde und kostete gerade einmal ca. 75 Cent. Ich war also gespannt auf das
Partymekka der Insel und darauf, ob es wirklich einen Mallorca-ähnlichen
Charakter hat. Kaum angekommen hatte sich diese Frage bereits halbwegs
beantwortet. Jeder noch so kleine Quadratmeter in Strandnähe ist mit Hotels,
Pensionen, Bars, Restaurants, Shops oder Shoppingcentern vollgequetscht und
zwischendrin platzieren sich noch die typischen Garküchen, Obststände und
Tuk-Tuks. Wer Ruhe sucht, ist hier absolut fehl am Platz, für Partywütige aber,
die sich vor der Piste schon den ersten (oder letzten) Drink am Strand
genehmigen möchten, ist es genau das Richtige.
Da eine Unterkunft in gängigen
Suchportalen besonders im Preis-Leistungsverhältnis herausstach, ersparte ich
mir dieses Mal die Suche und bezahlte direkt für eine Nacht in einem nach
koreanischem Stil eingerichteten Kapselhotel. Hier hat man eine eigene
Schlafkapsel mit Vorhang oder Rollo, teilt sich aber die sänitären Anlagen, die
allerdings auch in zwei Bereiche für Frauen und Männer getrennt sind. Ich muss zugeben, dass die
Bewertungen nicht übertrieben hatten. Obwohl das Hostel mitten auf der
belebtesten Nachtmeile lag, war es trotzdem ruhig und die Räumlichkeiten sauber
und modern. Man hat als Gast sogar die Möglichkeit, kostenlos die Sauna und
Computer zu nutzen sowie Filme zu schauen und dass für schlappe 10€ die Nacht.
Sogleich machte ich mich auf zum Strand, welcher fünf Gehminuten entfernt lag. Wie erwartet bräunte sich hier ein Tourist neben dem anderen während Einheimische versuchten, ihnen Henna-Tattoos, Jet-Ski- oder Paragliding-Fahrten anzudrehen. Nach kurzer Betrachtung dieses Schauspiels und des ansonsten durchaus ansehnlichen Strands lief ich ein wenig durch die engen Straßen auf der Suche nach etwas Eßbarem. Ich landete schließlich in der Pizza Company und genehmigte mir einen Salat, als es auch schon anfing, wie aus Kübeln zu regnen und Blitze am Himmel zuckten. Nachdem ich mich ins Hotel gerettet hatte, wollte ich zunächst den Abend dort verbringen und früh schlafen gehen, war dann aber doch neugierig und wagte mich nochmals raus auf die Bangla Road, dem Partyzentrum schlechthin am Patong Beach.
Draußen erwartete mich ein ohrenbetäubender Trubel und jede Menge feierwütige, betrunkene Touristen sowie leichtbekleidete Thai-Mädchen, die am Eingang jedes Etablissements mit ihren Reizen und Getränkeflatrates lockten. Obwohl auch das ein Teil von Thailands neuartiger Kultur und definitiv spannend zu beobachten ist, hatte ich nach einem Dutzend Fotos und einer Stunde genug und zog mich wieder in mein Hotel zurück.
Nach einer Nacht mitten auf der Bangla Road reichte mir mein Abstecher nach Phuket und so buchte mir gleich für den nächsten Tag einen Weiterfug nach Chiang Mai im Norden Thailands.
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