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Mittwoch, 17. Dezember 2014

Die Insel Phuket - Das Europa Thailands

Mein Flieger startete vormittags in Bangkok und nach knappen 75 Minuten Flug landeten wir gegen Mittag in Phuket. Auch die 1-stündige Fahrt nach Phuket Town war problemlos mit dem Bus zu bewältigen. Da ich auch hier vorab keine Unterkunft gebucht hatte, man findet vor Ort oft günstigere Möglichkeiten und man sollte sich die Zimmer besser vor der Buchung anschauen, machte ich mich zunächst einmal auf die Suche. Phuket Town an sich ist relativ klein und man kann zu Fuß die gesamte Stadt erkunden. Ich hatte mich zuvor informiert, wo die meisten Hotels und Hostels liegen und dank einer Karte fand ich mit meinem Backpacker-Rucksack auf dem Rücken den direktesten Weg dorthin. Nachdem ich mir mehrere Zimmer angeschaut hatte, entschied ich mich für eine kleine, aber sehr helle und preiswerte Kammer mit geteiltem Bad mitten in der Altstadt. Für eine Nacht vollkommen ausreichend. Dann machte ich mich zeitnah wieder auf den Weg, um mir den Rest der Stadt anzuschauen.

Dieser Teil der Insel Phuket ist eine ehemalige, portugiesische Handelsniederlassung und daher findet man hier viele Häuser im portugiesischen Stil und eine Altstadt, die mit europäischen Restaurants und Cafés sowie einer romantischen Ladenstraße zum Bummeln einlädt. Zugleich leben in der Stadt eine beträchtliche Anzahl Nachfahren chinesischer Einwanderer, was ebenfalls das Stadtbild deutlich geprägt hat. Wenn es dunkel wird, öffnet der Nachtmarkt seine Hallentüren und nicht weit davon entfernt kann man sich auf dem abendlichen Food Market stärken. Was sofort auffällt, ist, dass die Stadt sich deutlich auf europäische Touristen eingestellt hat. Fast überall findet man Bars, kleine Cafés und Hostels, die genau so auch in Berlin oder Amsterdam stehen könnten. Sogar einen internationalen Supermarkt mit Bio-Lebensmitteln gibt es.
Nach einem Tag und einer Nacht hat man, wenn man gut zu Fuß ist, dann auch so ziemlich alles Interessante abgeklappert und so checkte ich bereits am nächsten Tag spontan wieder aus und setzte mich in einen Bus zum berüchtigten Patong Beach auf der Ostseite der Insel.
Fazit: Phuket Town ist für einen 1-2-tägigen Ausflug nett, insbesondere aufgrund des südeuropäischen Flairs, aber etwas wirklich Spektakuläres sollte man hier nicht erwarten. Es ist allerdings ein guter Ausgangsort für die Fähren nach Koh Phi Phi und die weiteren Inseln rund um Phuket.

Die Fahrt nach Patong dauerte keine Stunde und kostete gerade einmal ca. 75 Cent. Ich war also gespannt auf das Partymekka der Insel und darauf, ob es wirklich einen Mallorca-ähnlichen Charakter hat. Kaum angekommen hatte sich diese Frage bereits halbwegs beantwortet. Jeder noch so kleine Quadratmeter in Strandnähe ist mit Hotels, Pensionen, Bars, Restaurants, Shops oder Shoppingcentern vollgequetscht und zwischendrin platzieren sich noch die typischen Garküchen, Obststände und Tuk-Tuks. Wer Ruhe sucht, ist hier absolut fehl am Platz, für Partywütige aber, die sich vor der Piste schon den ersten (oder letzten) Drink am Strand genehmigen möchten, ist es genau das Richtige. 
Da eine Unterkunft in gängigen Suchportalen besonders im Preis-Leistungsverhältnis herausstach, ersparte ich mir dieses Mal die Suche und bezahlte direkt für eine Nacht in einem nach koreanischem Stil eingerichteten Kapselhotel. Hier hat man eine eigene Schlafkapsel mit Vorhang oder Rollo, teilt sich aber die sänitären Anlagen, die allerdings auch in zwei Bereiche für Frauen und Männer getrennt sind. Ich muss zugeben, dass die Bewertungen nicht übertrieben hatten. Obwohl das Hostel mitten auf der belebtesten Nachtmeile lag, war es trotzdem ruhig und die Räumlichkeiten sauber und modern. Man hat als Gast sogar die Möglichkeit, kostenlos die Sauna und Computer zu nutzen sowie Filme zu schauen und dass für schlappe 10 die Nacht.

Sogleich machte ich mich auf zum Strand, welcher fünf Gehminuten entfernt lag. Wie erwartet bräunte sich hier ein Tourist neben dem anderen während Einheimische versuchten, ihnen Henna-Tattoos, Jet-Ski- oder Paragliding-Fahrten anzudrehen. Nach kurzer Betrachtung dieses Schauspiels und des ansonsten durchaus ansehnlichen Strands lief ich ein wenig durch die engen Straßen auf der Suche nach etwas Eßbarem. Ich landete schließlich in der Pizza Company und genehmigte mir einen Salat, als es auch schon anfing, wie aus Kübeln zu regnen und Blitze am Himmel zuckten. Nachdem ich mich ins Hotel gerettet hatte, wollte ich zunächst den Abend dort verbringen und früh schlafen gehen, war dann aber doch neugierig und wagte mich nochmals raus auf die Bangla Road, dem Partyzentrum schlechthin am Patong Beach. 
Draußen erwartete mich ein ohrenbetäubender Trubel und jede Menge feierwütige, betrunkene Touristen sowie leichtbekleidete Thai-Mädchen, die am Eingang jedes Etablissements mit ihren Reizen und Getränkeflatrates lockten. Obwohl auch das ein Teil von Thailands neuartiger Kultur und definitiv spannend zu beobachten ist, hatte ich nach einem Dutzend Fotos und einer Stunde genug und zog mich wieder in mein Hotel zurück.

Nach einer Nacht mitten auf der Bangla Road reichte mir mein Abstecher nach Phuket und so buchte mir gleich für den nächsten Tag einen Weiterfug nach Chiang Mai im Norden Thailands.  


















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