In Nusa Dua verbrachte ich nur eine Nacht, diese allerdings
in einem 4-Sterne-Luxushotel mit kleinem Infinity-Pool auf dem Dach und
riesigem Frühstücksbuffet, was mich gerade einmal 32€ kostetet. Da hier
trotzdem hauptsächlich betuchtere Pärchen und Familien absteigen, war es für
eine Nacht zwar ganz nett, für länger aber eher langweilig. Ich hatte jedoch
das Glück, am nächsten Morgen im Shuttlebus zum Strand noch ein nettes Pärchen
aus Neuseeland zu treffen, mit denen ich schließlich zu Mittag aß und einige
interessante Gespräche führte. Nachmittags hatte ich bereits eine Visitenkarte
in der Hand und eine Einladung nach Kiwi-Land.
Gegen Abend wagte ich mich dann alleine nach Kuta, das
Partyzentrum Balis, und hier hatte ich endlich auch wieder das Gefühl, in der
Zivilisation angekommen zu sein. Nicht nur, dass es hier die wohl einzige, mit
europäischen Standards vergleichbare Shopping Mall Balis gibt, man findet auch
nur hier Läden wie Starbucks oder McDonalds. Das mag jetzt verrückt klingen,
aber unter gewissen Umständen erfreut einen dieser Anblick tatsächlich riesig!
Der balinesische Kaffee ist einfach nur scheußlich, dagegen ist sogar Starbucks
eine echte Wohltat. Sucht man auf Bali eine perfekte Mischung aus Partyzone,
Strandurlaub und internationalem Flair, ist man in Kuta goldrichtig, allerdings
lernt man dort niemals das echte Bali kennen.
Was mich an der Insel am meisten begeistert hat, war die
Allgegenwärtigkeit der hinduistischen Traditionen und Gebräuche: die vielen
Skulpturen und Verzierungen an fast jedem Haus, der farbenprächtige Festschmuck
zum gerade vergangenen „Galungan“-Fest und die Opfergaben, die dreimal täglich
überall auf der Insel platziert werden. All das macht Bali noch mehr zu einer
bunten und lebensfrohen Insel.
Die letzten zwei Tage verbrachte ich in Seminyak bei einer
Freundin, die gerade für ein Praktikum nach Bali gekommen war. Zusammen
erkundeten wir diesen auch für mich noch unbekannten Teil der Insel und machten
ebenso eine kurze Stippvisite in der Hauptstadt Denpasar. Hier ist das
Verkehrsaufkommen noch schlimmer, als sonst irgendwo auf der Insel und eine
Straße zu Fuß zu überqueren, ist so gut wie unmöglich. Relativ bald gaben wir
diese Mission auf und entdeckten dafür aber die tollen Strände von Seminyak und
Kuta. Dort ließen wir den Tag entspannt ausklingen, bevor ich am nächsten Tag
den Heimweg antreten musste.
Ich muss zugeben, dass ich mir Bali ganz anders vorgestellt
hatte, mehr wie ein Postkarten-Paradies, was es allerdings nur selten und nur
auf den ersten Blick ist. Die Uhren ticken auf Bali irgendwie anders und es ist
alles noch deutlich zurückentwickelter, als in Europa. Dennoch hat Bali seinen ganz
eigenen Charme, der einen sehr schnell in den Bann zieht und zur Ruhe kommen
lässt.
Ich werde definitiv nochmal wiederkommen!
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