Nach ein paar beschaulichen Tagen im Osten Balis, mietete
ich nochmals einen privaten Fahrer, um in den Norden der Insel nach Lovina zu
fahren. Ich hatte mir bereits vorab eine Unterkunft in Strandnähe gebucht, da
ich gelesen hatte, dass man dort Delfine auf dem offenen Meer beobachten kann.
Lovina Beach ist ein schöner Strand, der hauptsächlich von Einheimischen
besucht wird und an dem man einen traumhaften Sonnenuntergang beobachten kann,
allerdings gibt es im Norden ausschließlich schwarzen Vulkansand.
Das Hotel war wie eine kleine Oase mit einem Pool in der
Mitte der Anlage, ideal für Pärchen, aber es gab auch ein paar
Rucksacktouristen, mit denen ich mich austauschen konnte. In der näheren
Umgebung gab es zahlreiche Bars und kleine „Warungs“ , wo man traditionell
indonesisches Essen für nicht mal 3€ pro Gericht bekommen konnte.
Am ersten Morgen stand ich noch in der Dunkelheit auf, um
mit einem kleinen Boot samt Führer raus aufs Meer zu fahren. Während wir der
offenen See entgegenfuhren, war die aufgehende Sonne vor dem mit Palmen
gesäumten Strand ein absoluter Postkarten-Anblick. Schließlich angekommen
hatten wir Glück und trafen gleich auf einen ganzen Schwarm Delfine. Denen machte
es anscheinend Spaß, das Dutzend Boote voller neugieriger Touristen an der Nase
herumzuführen und nach kurzer Sichtung abzutauchen, um dann an einer völlig
anderen Stelle wieder aufzutauchen. Zurück am Strand beschloss ich, einer
spontanen Einladung zu einem Ausflug zum „Pura Ulun Danu Bratan“, einem
Wassertempel hoch oben auf dem nächstgelegenen Vulkan, zu folgen. Gesagt, getan
und schon saß ich hinten auf einem Motorroller und fuhr eine Stunde bergauf.
Nachdem ich mich endlich an das Fahrttempo gewöhnt hatte, begann das ganze sogar
Spaß zu machen und auch die Tempelanlage entschädigte letztendlich für alles.
Sie liegt direkt an einem der drei Kraterseen des „Gunung Batukaru“, das Wasser
dort gilt als heilig. Auch hier wimmelte es nur so vor Touristen, aber direkt
neben dem Tempel gab es eine schöne Gartenanlage zu entdecken, in der es
ruhiger war. Auf dem Rückweg begegneten wir noch einem Rudel possierlicher Affen, die absolut keine Scheu vor den Menschen hatten und man aufpassen musste, dass sie einem nicht die Kamera aus der Hand klauen, wenn man sie fütterte oder fotografierte.
Leider plante ich vorab nur zwei Nächte im Norden ein, was
ich im Nachhinein als zu knapp empfand. So reiste ich am nächsten Tag schon
wieder ab und dieses Mal überquerte ich die komplette Insel vom äußersten
Norden bis in den Süden nach Nusa Dua, wo hauptsächlich Luxushotels die weißen
Strände säumen. Obwohl die Distanzen auf Bali an sich nicht weit sind, die
Insel ist gerade einmal 140 km breit und ca. 80 km lang, kann man die
Fahrtzeiten dennoch nicht mit denen auf europäischen Strecken vergleichen. Die
Landschaft ist wesentlich hügeliger und die Straßen kurviger und schlechter ausgebaut.
So braucht man für 100 km gut und gerne 4 Stunden mit dem Auto.
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