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Samstag, 22. November 2014

Auf zu neuen Abenteuern!

Der Grund für meine Abstinenz in den letzten Monaten ist, dass ich nach meiner Bali-Reise beschlossen habe, relativ bald wieder in die weite Welt zu ziehen und dieses Mal sogar etwas länger. Ursprünglich wollte ich fünf Monate lang Südostasien und Ozeanien unsicher machen, aber wie es im Leben so ist, es kommt immer anders, als man denkt.
Da ich mich parallel für ein Praktikum bewarb, welches ich eigentlich in Indonesien absolvieren wollte, konnte ich vorab noch nicht wirklich etwas Konkretes planen. Das Wichtigste am Reisen ist auch, dass man bei der Planung Vorfreude verspürt und es kaum erwarten kann, endlich loszufahren. Dies gestaltete sich am Anfang etwas schwierig, jede Idee fühlte sich noch nicht richtig stimmig und rund an. Ich wusste nur, dass ich wieder los musste und darauf habe ich hingearbeitet. Schließlich will so eine Reise ja auch finanziert werden. Sparen und ein paar Extrastunden sind da eine ganz gute Lösung.
Nebenbei löste ich auch meine Wohnung in Berlin auf, um die Freiheit zu haben, eventuell auch irgendwo bleiben zu können, wo es mir gefällt. Dann muss man sich über wichtige Impfungen informieren - mittlerweile bin ich so ziemlich gegen alles geimpft - und um nötige Visa, Versicherungen etc. kümmern sowie alles Unnötige abmelden. Mitten in dieser ganzen Vorbereitung lief mir eine interessante Stellenbeschreibung für ein Praktikum in Südafrika über den Weg. Ich schickte also meine Bewerbung los und plötzlich war alles klar, schnell bekam ich eine Zusage und auch die Vorfreude war wieder zurück.
Da ich Asien nicht ganz aufgeben wollte, sieht mein Plan nun wie folgt aus:

Morgen geht es los nach Amsterdam, von wo aus ich nach Bangkok fliege. Dort startet mein viermonatiger Trip. Da ich für diese Reise beschlossen habe, die Route spontaner zu planen, weiß ich bis jetzt nur, dass ich ca. zwei weitere Wochen durch Thailand reisen möchte - ein Besuch auf einer der Inseln Ko Samui oder Koh Phangan wird auf jeden Fall drin sein!
Danach werde ich nach Kambodscha weiterziehen und in Siem Reap die berühmte Tempelanlage "Angkor Wat" besuchen sowie noch weitere Teile des Landes besichtigen. Silvester verbringe ich dann in Jakarta, Indonesiens Hauptstadt, in einem luxuriösen Hostel.
Am 3. Januar geht die Route weiter von Jakarta nach Mauritius und eine Woche später direkt nach Kapstadt, wo ich voraussichtlich zwei Monate verbringen werde.
Ich bin gespannt, nervös, ängstlich, aufgeregt, neugierig, unruhig und doch voller Vorfreude und hoffe, dass ich über einige spannende Abenteuer berichten kann!



The main reason for my abstinence since my last post about China, was that I decided to travel again soon and this time for longer. Within the last months, I was actually quite busy with preparations and scheduling. My plans to also do an internship abroad didn't make it easier.
When you're planning to travel, the first thing you definitely need is money, so working a lot and saving some of it was one of my main goals. In addition, you need to take care of needed vaccinations and required visas, insurances and so on. But most important is that you feel comfortable with your plans and you can hardly wait for it. This time, this wasn't an easy part for me but as I suddenly read an ad for an internship in South Africa, all of it fit together.

Because I also fell in love with Asia when I visited Bali, this is my actual plan:
In three days, I will start my four-months trip in Bangkok and from there, I will travel through Thailand for 2-3 weeks before I'm heading to Siem Reap. There, I definitely want to visit the famous temple complex "Angkor Wat" and therefrom probably some other interesting places in Cambodia.
I'm going to celebrate New Year's Eve in Jakarta/Indonesia and on January 3rd I will catch a flight to the beautiful island of Mauritius. After one week in paradise (hopefully) I will continue to Cape Town/South Africa where I'm going to stay for presumably two months.
I'm curious, nervous, a bit scared, excited, restless and I'm really looking forward to it. I just hope, I will be able to cover some new adventures!

Abschied im touristischen Süden Balis

In Nusa Dua verbrachte ich nur eine Nacht, diese allerdings in einem 4-Sterne-Luxushotel mit kleinem Infinity-Pool auf dem Dach und riesigem Frühstücksbuffet, was mich gerade einmal 32€ kostetet. Da hier trotzdem hauptsächlich betuchtere Pärchen und Familien absteigen, war es für eine Nacht zwar ganz nett, für länger aber eher langweilig. Ich hatte jedoch das Glück, am nächsten Morgen im Shuttlebus zum Strand noch ein nettes Pärchen aus Neuseeland zu treffen, mit denen ich schließlich zu Mittag aß und einige interessante Gespräche führte. Nachmittags hatte ich bereits eine Visitenkarte in der Hand und eine Einladung nach Kiwi-Land.

Gegen Abend wagte ich mich dann alleine nach Kuta, das Partyzentrum Balis, und hier hatte ich endlich auch wieder das Gefühl, in der Zivilisation angekommen zu sein. Nicht nur, dass es hier die wohl einzige, mit europäischen Standards vergleichbare Shopping Mall Balis gibt, man findet auch nur hier Läden wie Starbucks oder McDonalds. Das mag jetzt verrückt klingen, aber unter gewissen Umständen erfreut einen dieser Anblick tatsächlich riesig! Der balinesische Kaffee ist einfach nur scheußlich, dagegen ist sogar Starbucks eine echte Wohltat. Sucht man auf Bali eine perfekte Mischung aus Partyzone, Strandurlaub und internationalem Flair, ist man in Kuta goldrichtig, allerdings lernt man dort niemals das echte Bali kennen.
Was mich an der Insel am meisten begeistert hat, war die Allgegenwärtigkeit der hinduistischen Traditionen und Gebräuche: die vielen Skulpturen und Verzierungen an fast jedem Haus, der farbenprächtige Festschmuck zum gerade vergangenen „Galungan“-Fest und die Opfergaben, die dreimal täglich überall auf der Insel platziert werden. All das macht Bali noch mehr zu einer bunten und lebensfrohen Insel.

Die letzten zwei Tage verbrachte ich in Seminyak bei einer Freundin, die gerade für ein Praktikum nach Bali gekommen war. Zusammen erkundeten wir diesen auch für mich noch unbekannten Teil der Insel und machten ebenso eine kurze Stippvisite in der Hauptstadt Denpasar. Hier ist das Verkehrsaufkommen noch schlimmer, als sonst irgendwo auf der Insel und eine Straße zu Fuß zu überqueren, ist so gut wie unmöglich. Relativ bald gaben wir diese Mission auf und entdeckten dafür aber die tollen Strände von Seminyak und Kuta. Dort ließen wir den Tag entspannt ausklingen, bevor ich am nächsten Tag den Heimweg antreten musste.

Ich muss zugeben, dass ich mir Bali ganz anders vorgestellt hatte, mehr wie ein Postkarten-Paradies, was es allerdings nur selten und nur auf den ersten Blick ist. Die Uhren ticken auf Bali irgendwie anders und es ist alles noch deutlich zurückentwickelter, als in Europa. Dennoch hat Bali seinen ganz eigenen Charme, der einen sehr schnell in den Bann zieht und zur Ruhe kommen lässt.

Ich werde definitiv nochmal wiederkommen!

















Freitag, 21. November 2014

Begegnung mit Affen und Delfinen im beschaulichen Norden

Nach ein paar beschaulichen Tagen im Osten Balis, mietete ich nochmals einen privaten Fahrer, um in den Norden der Insel nach Lovina zu fahren. Ich hatte mir bereits vorab eine Unterkunft in Strandnähe gebucht, da ich gelesen hatte, dass man dort Delfine auf dem offenen Meer beobachten kann. Lovina Beach ist ein schöner Strand, der hauptsächlich von Einheimischen besucht wird und an dem man einen traumhaften Sonnenuntergang beobachten kann, allerdings gibt es im Norden ausschließlich schwarzen Vulkansand.
Das Hotel war wie eine kleine Oase mit einem Pool in der Mitte der Anlage, ideal für Pärchen, aber es gab auch ein paar Rucksacktouristen, mit denen ich mich austauschen konnte. In der näheren Umgebung gab es zahlreiche Bars und kleine „Warungs“ , wo man traditionell indonesisches Essen für nicht mal 3€ pro Gericht bekommen konnte.

Am ersten Morgen stand ich noch in der Dunkelheit auf, um mit einem kleinen Boot samt Führer raus aufs Meer zu fahren. Während wir der offenen See entgegenfuhren, war die aufgehende Sonne vor dem mit Palmen gesäumten Strand ein absoluter Postkarten-Anblick. Schließlich angekommen hatten wir Glück und trafen gleich auf einen ganzen Schwarm Delfine. Denen machte es anscheinend Spaß, das Dutzend Boote voller neugieriger Touristen an der Nase herumzuführen und nach kurzer Sichtung abzutauchen, um dann an einer völlig anderen Stelle wieder aufzutauchen. Zurück am Strand beschloss ich, einer spontanen Einladung zu einem Ausflug zum „Pura Ulun Danu Bratan“, einem Wassertempel hoch oben auf dem nächstgelegenen Vulkan, zu folgen. Gesagt, getan und schon saß ich hinten auf einem Motorroller und fuhr eine Stunde bergauf. Nachdem ich mich endlich an das Fahrttempo gewöhnt hatte, begann das ganze sogar Spaß zu machen und auch die Tempelanlage entschädigte letztendlich für alles. Sie liegt direkt an einem der drei Kraterseen des „Gunung Batukaru“, das Wasser dort gilt als heilig. Auch hier wimmelte es nur so vor Touristen, aber direkt neben dem Tempel gab es eine schöne Gartenanlage zu entdecken, in der es ruhiger war. Auf dem Rückweg begegneten wir noch einem Rudel possierlicher Affen, die absolut keine Scheu vor den Menschen hatten und man aufpassen musste, dass sie einem nicht die Kamera aus der Hand klauen, wenn man sie fütterte oder fotografierte.


Leider plante ich vorab nur zwei Nächte im Norden ein, was ich im Nachhinein als zu knapp empfand. So reiste ich am nächsten Tag schon wieder ab und dieses Mal überquerte ich die komplette Insel vom äußersten Norden bis in den Süden nach Nusa Dua, wo hauptsächlich Luxushotels die weißen Strände säumen. Obwohl die Distanzen auf Bali an sich nicht weit sind, die Insel ist gerade einmal 140 km breit und ca. 80 km lang, kann man die Fahrtzeiten dennoch nicht mit denen auf europäischen Strecken vergleichen. Die Landschaft ist wesentlich hügeliger und die Straßen kurviger und schlechter ausgebaut. So braucht man für 100 km gut und gerne 4 Stunden mit dem Auto.















                                       

Donnerstag, 20. November 2014

Der Osten Balis - ursprünglich und naturbelassen

Die letzten Wochen war ich intensiv mit Arbeit und Reisevorbereitungen beschäftigt, aber hier folgt nun endlich das Update zu meiner Reise nach Bali:

Nach acht Tagen in China flog ich also alleine weiter über Kuala Lumpur nach Denpasar. Ich hatte bereits vorab einen Flughafentransfer organisiert, da meine erste Unterkunft etwas weiter nordöstlich, in dem kleinen Dörfchen Candidasa, lag. Nicht weit entfernt von dort findet man etwas versteckt den White Sand Beach, der nicht besonders groß, aber dennoch für einen entspannten Tag am Meer malerisch und ruhig ist.

Im Gegensatz zu der von westlich-modernen Einflüssen gezeichneten Großmetropole Shanghai, ist Bali, und vor allem der östliche Teil, ein krasser Gegensatz - inmitten von unberührter Natur und noch sehr ursprünglich. Ich musste mich erst daran gewöhnen, dass hier eine "Stadt" bereits eine lange Straße gesäumt von kleinen Geschäften, Restaurants und Hotels ist. Die ersten Nächte verbrachte ich in einem großen Cottage mit Doppelbett, einem typisch balinesischen Bad (halboffen), einer kleiner Küchen und Veranda mit Ausblick auf eine traumhafte Naturkulisse. Die kleine Anlage besaß nur drei dieser Cottages und zum Zeitpunkt meines Aufenthaltes war ich dort tatsächlich der einzige Gast. Daher wurde mir quasi jeder Wunsch von den Augen abgelesen und täglich frisch zubereitetes Frühstück (Pancakes mit Obst und schrecklicher Kaffee) und auf Wunsch abends gebratener Reis mit Gemüse und Ei serviert. Es war köstlich! Einziger Nachteil der Hütte war das Fehlen einer Klimaanlage, stattdessen gab es nur einen Ventilator, da die tropisch-feuchte Hitze auf Dauer doch sehr anstrengend ist.
Nach zwei Tagen fing die Ruhe ebenfalls an, mich zu nerven. Da man als Tourist auf Bali auch oft behandelt wird, als wäre man reich und ein wandelnder Geldautomat, besteht eine gewisse Distanz zu den Einheimischen. Darüber hinaus gibt es auf Bali, außer in der Hauptstadt Denpasar, keine öffentlichen Verkehrsmittel oder Taxen. Das meistbenutzte Transportmittel ist der Roller, was ich aber niemandem empfehlen würde, der nicht gerade lebensmüde ist. Verkehrszeichen und Ampeln gibt es auf Bali nicht wirklich und Regeln werden meist ignoriert, außerdem herrscht Linksverkehr. Da ich zu dem Zeitpunkt auch noch keinen Führerschein besaß, blieb mir nichts anderes übrig, als einen persönlichen Fahrer mit Auto für ca. 30-35 Euro pro Tag zu mieten, um die Umgebung auszukundschaften.

Am dritten Tag machte ich einen Ausflug mit so einem Fahrer nach Ubud und wir stoppten auf dem Weg zuerst am berühmten UNESCO-Weltkulturerbe "Goa Gajah"(übersetzt: Elefantenhöhle), einem uralten, buddhistischen Höhlentempel, welcher von einem bunten Urwald umgeben ist. Hier muss man sich entsprechend kleiden und darf nicht zu viel Haut zeigen, dafür wird man aber mit einer beeindruckenden Kulisse belohnt. Nach einem weiteren Zwischenstopp auf einer Kaffeeplantage, wo man gerne versucht, den Touristen überteuerten Instant-Kaffee und -Tee zu verkaufen, besichtigten wir  auch die Reisterassen von Tegallantang. Dieser Anblick verschlägt vermutlich jedem Europäer erst einmal die Sprache. Ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben so saftig gründe Felder gesehen wie dort und ließ diese Aussicht eine Zeit auf mich wirken.
Am Nachmittag erreichten wir schließlich Ubud und ich war begeistert von dem etwas moderneren Städtchen, in dem man jede Menge handgeschnitzte Kunstfiguren, selbstgefertigten Schmuck und vieles mehr kaufen kann. Leider hatte ich viel zu wenig Zeit für Ubud selbst eingeplant und begnügte mich daher damit, die Haupteinkaufsstraße mit vielen kleinen Kunst- und Souvenirläden einmal auf und ab zu laufen, bevor wir uns schon wieder auf den Rückweg machen mussten.
Insgesamt waren alle Stationen absolute Touristenmagnete und eher das Gegenteil von beschaulich, daher war ich am Ende des Tages tatsächlich froh, wieder allein in meinem Cottage zu sitzen.

Am vierten Tag besorgte ich mir dann eine spottbillige, indonesische SIM-Karte, damit ich das Internet auf meinem Handy nutzen konnte und nicht mehr ständig nach dem Weg fragen musste. Übrigens ist es auf Bali sehr ungewöhnlich, Wege zu Fuß zurückzulegen, selbst die Kinder fahren in ihrem Dorf schon Roller. Probiert man es trotzdem, wird man jede zweite Minute gefragt, ob man eine Mitfahrgelegenheit braucht, manchmal gegen Geld oder, als weiße Frau, manchmal auch einfach als Vorzeigeobjekt.