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Samstag, 18. Januar 2014

Die längste Zugfahrt meines Lebens...

Ich sitze gerade in Oakland in einer gemütlichen Mädels-WG und schaue mir die Fotos der letzten drei Tage an.

Zuerst einmal muss ich sagen, obwohl Chicago am Anfang nicht auf meiner Liste stand, war ich sehr positiv überrascht von der Stadt. Nicht nur, dass ich dort mit offenen Armen von meiner tollen Gastgeberin empfangen wurde, auch die Stadt hat mich echt beeindruckt. Fotos habe ich ja bereits hoch geladen. Die Stadt hat mich fast ein wenig an NYC erinnert, hatte aber doch ihren eigenen Charme. Das Straßensystem ist sehr simpel, aber man sollte die Distanzen nicht unterschätzen. Chicago ist keinesfalls vergleichbar mit Berlin und so läuft man von einer Subway-Station zur nächsten gerne mal eine halbe Stunde. Das Haus in dem ich übernachtet habe, lag günstig und ich habe mich auch dort sofort wohlgefühlt. Ich war fast ein wenig traurig, dass ich nur zwei Tage dort bleiben konnte.

Von Chicago aus habe ich dann meine 51-stündige Zugfahrt nach Emeryville bei San Francisco angetreten. Bei dieser langen Reisezeit habe ich mir den Luxus gegönnt, einen Schlafwagen zu buchen, in dem auch alle Mahlzeiten und Getränke inklusive waren. Dieser war zwar dreimal so teuer, aber das war es auf jeden Fall wert. Die Landschaften, die wir durchquert haben, waren zum Teil atemberaubend und ich habe gleichzeitig auf der einen Seite des Zuges den Sonnenaufgang und auf der anderen Seite den Untergang des Mondes sehen können. Zudem waren wir nur wenige in demselben Schlafwagenabteil, so dass man sich recht bald kannte und austauschte. Ich fühlte mich sehr schnell wie auf einer Klassenfahrt. Obwohl meine Reise, zum Glück, noch lange nicht vorbei ist, bin ich mir fast sicher, dass diese Zugfahrt das Highlight sein wird und wenn ich nochmal hierherkomme, werde ich das auf jeden Fall wiederholen, nur dieses auf einer anderen Zugstrecke.

Gestern bin ich dann in Emeryville angekommen und hatte mir schon im Voraus eine Unterkunft in der Nähe gesucht, um heute in aller Ruhe nach San Francisco weiterzufahren. Ein Mitreisender aus dem Zug bat mir an, mich in seinem Mitwagen zu fahren und ich erhielt sogar eine Einladung zu einem Segeltörn, die ich aber aufgrund meiner Reiseplanung leider ausschlagen musste. Dafür geht es gleich weiter nach San Francisco in das erste Hostel meiner Reise. Ich bin gespannt und hoffe, dort weiterhin auf so nette, hilfsbereite Menschen zu treffen, wie bisher. Ich kann nur sagen, bis jetzt bin ich völlig überwältigt von der positiven Energie dieser Reise.

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