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Freitag, 18. Juli 2014

An Ende bleibt... eine chinesische Wasserstadt und das Shanghai-Fazit

Am letzten Tag meines Besuches machten wir uns noch einmal mit dem Bus auf in eine 1 ½ Stunden entfernte Wasserstadt, um auch diesen Teil der chinesischen Bauweise zu Gesicht zu bekommen.
Klingt zunächst einfach, ist es aber nicht, wenn man kein Chinesisch kann, da auch an den Bahnhöfen und Ticketschaltern niemand Englisch versteht, geschweige denn sprechen kann. So brauchten wir den halben Freitag, um zu klären, von wo aus der Bus abfährt, zu welcher Uhrzeit und wie wir ein Ticket dafür kaufen können. Nachdem wir diese Aufgabe dann erfolgreich gemeistert hatten, ging es am Samstagmorgen los, zusammen mit einer großen Gruppe Chinesen. Wir waren tatsächlich die einzigen Europäer in dem Bus. Umso mehr überraschte es uns, dass die Wasserstadt schließlich nur so vor europäischen Touristen wimmelte. Nachdem wir uns in einer Rikscha für umgerechnet 2,50€ zu der größten Brücke des Dorfes hatten fahren lassen (die Fahrt dauerte keine 5 Minuten), war das Erste, was wir erblickten, ein Starbucks auf der anderen Flussseite. So viel zum Thema traditionelle Wasserstadt.
Auf unserer Flussseite gab es dann immerhin einen weiteren kleinen Flusszweig, an dem sich rechts und links am Ufer viele kleine Shops und Sehenswürdigkeiten befanden. Hier gab es original chinesisches Essen (für einen Vegetarier manchmal wirklich eine Zumutung), jede Menge Souvenirs, die Möglichkeit einer Bootstour und einen weiteren traditionell angelegten Garten.
Schließlich machten wir uns auf ans andere Ufer des großen Flusses, wo es neben dem Starbucks noch weitere Geschäfte und jede Menge kleine Cafés und Restaurants zu entdecken gab. Zusammen mit den anderen Touristen ließen wir uns durch die schmalen Gassen schieben und hielten hier und dort an, um uns chinesische Kunst oder einen weiteren Tempel anzuschauen. Wir hielten uns jedoch zurück, irgendetwas zu kaufen, da die Preise dem Besucheransturm angepasst wurden und dementsprechend gesalzen waren.
Mein persönliches Highlight waren die vielen kleinen Brücken, über die man von einer Seite des Flussablegers zur anderen wechseln konnte. Da es sehr heiß an diesem Tag war, waren wir allerdings auch froh, als wir spätnachmittags endlich wieder im klimatisierten Bus zurück nach Shanghai saßen.

Abends packte ich dann meinen Rucksack wieder voll und machte mich bereits um 21 Uhr auf den Weg zum Flughafen, obwohl mein Flug erst um 01:30 Uhr abfliegen sollte. Leider fahren die öffentlichen Verkehrsmittel in Shanghai nur bis 22 Uhr, so dass ich zu einer späteren Zeit nur noch ein wesentlich teureres Taxi hätte nehmen können. Im Nachhinein war ich jedoch froh über diese frühe Ankunft am Flughafen, da nicht nur die Schlange vor dem Check-In-Schalter ziemlich lang war, sondern auch die jeweilige Bearbeitungszeit pro Passagier. Nach über einer Stunde war ich endlich durch und stellte dann fest, dass mein Flieger eine Stunde Verspätung hatte. Glückwunsch! Doch auch das konnte meine Vorfreude auf Bali nicht trüben!

Mein Fazit nach acht Tagen Shanghai:
Einmal in seinem Leben sollte man in China bzw. in einer chinesischen Großstadt gewesen sein. Die Mischung aus dem traditionell östlichen Leben und dem Einfluss westlicher, kapitalistischer Moderne katapultiert einen in eine völlig andere Welt, die doch auch sehr vertraut wirkt. Vieles ist allerdings auch gewöhnungsbedürftig. Es hat mich einige Tage gekostet, bis ich mich an die hygienischen Bedingungen, insbesondere die Toilettensituation, und an das für einen Europäer doch eher befremdlich wirkende Verhalten der Chinesen gewöhnt hatte. Kurz gesagt, man sollte keine westlichen WC-Becken erwarten und fast nirgendwo ist es möglich, das Toilettenpapier mit herunter zu spülen, sondern es wird in einem Mülleimer neben der Toilette gesammelt, was bei warmen Temperaturen weniger angenehm ist. Auch grundsätzlich muss man sich an den ein oder anderen Gestank hier und da gewöhnen. Des Weiteren gehört es zum guten Ton, in der Öffentlichkeit auf den Boden zu spucken, ohne Hand vor dem Mund zu gähnen oder zu rülpsen. Vom Essen möchte ich hier gar nicht anfangen, nur soviel, für einen Vegetarier wie mich, ist China echt eine Herausforderung und ich habe mich schließlich nur noch von Kuchen ernährt, um auf der sicheren Seite zu sein.

Klar, man gewöhnt sich an alles, muss man aber nicht. Shanghai war eine sehr interessante Erfahrung, die ich nicht missen möchte, aber ich muss sie auch nicht unbedingt noch ein zweites Mal durchleben.  Zumal sich die Bauweise aller Sehenswürdigkeiten stark ähnelt, so dann man irgendwann ein ständig wiederkehrendes Déjà-vu erlebt.



On the last day of my visit we took a bus to a traditional water town one and a half hours away from Shanghai to also get to see this part of the Chinese culture.
What sounds quite easy in the beginning wasn’t in practice, because even at the train and bus stations there is no one able to understand or speak English. After we finally managed to get our tickets and to find out where the bus is going to leave, we started on Saturday morning, together with a group of Chinese people. Actually, we were the only Europeans in the bus. The more we were surprised when we reached the town and got to see a crowd of European tourists.
After a 5-minute-tour in a rickshaw for 2$ we arrived at the biggest bridge there and the first thing we saw was a Starbucks on the other side of the river. How traditional!
On our side of the river we found plenty of nice little shops and attractions as original Chinese food (sometimes not easy to watch as a vegetarian), a lot of souvenirs, the possibility to go on a boat tour and another Chinese garden.
Eventually, we went to the other side of the river where, apart from the Starbucks, some more shops, cafés and restaurants could be discovered. Together with the other tourists, we were pushed through the tiny streets and stopped once a while to sight Chinese art or a further temple. But because the prices were as high as the number of visitors we didn’t buy anything there.
My personal highlight were the small bridges that lead to both sides of the river. From there, we had a nice view over almost the whole town. It was a pretty hot day, so we were also glad when were finally back in the air-conditioned bus to go back to Shanghai.

In the evening, I packed all my stuff into my backpacker and left the house of my friend already around 9pm although my flight wasn’t supposed to leave before 1:30am. Unfortunately, the public transport in Shanghai only runs until 10pm, so that the later alternative would have been a comparatively expensive taxi. But afterwards, I was thankful for arriving at the airport so early, because not only the queue in front of the check-in-counter was rather long but also the time the staff needed to serve every single traveller. After more that one hour, I had finally checked in, just to realize that my flight had a one hour delay. Congrats! But even that incident couldn’t mar my anticipation for Bali.

My résumé for eight days in Shanghai:
Once in a lifetime you should have been to China resp. a Chinese metropolis. The mix of the traditional eastern lifestyle and western capitalism makes you feel like being in a different world that is familiar at the same time. But it also takes some time to get used to the hygienic circumstances, especially the toilets, and the Chinese culture. In short, don’t expect western toilet pans and almost nowhere it’s possible to flush down the toilet paper what can be quite unpleasant on warmer days. Principally, the smell at some places is everything else than pleasant. Furthermore, it is part of the Chinese culture to spit on the ground pretty much everywhere and regularly or to burp. And I don’t even want to start with the food, just so much, as a vegetarian it is definitely a task! I ended up eating only cake and sweets because I didn’t dare to try anything else anymore.

Of course, you can get used to everything but do I want to? Shanghai was a really interesting experience I didn’t want to miss but I don’t necessarily have to go there a second time. Particularly as most of the attractions look pretty much the same, at some point you get a sense of déjà vu.