Am letzten Tag meines Besuches machten wir uns noch einmal
mit dem Bus auf in eine 1 ½ Stunden entfernte Wasserstadt, um auch diesen Teil
der chinesischen Bauweise zu Gesicht zu bekommen.
Klingt zunächst einfach, ist es aber nicht, wenn man kein
Chinesisch kann, da auch an den Bahnhöfen und Ticketschaltern niemand Englisch
versteht, geschweige denn sprechen kann. So brauchten wir den halben Freitag,
um zu klären, von wo aus der Bus abfährt, zu welcher Uhrzeit und wie wir ein
Ticket dafür kaufen können. Nachdem wir diese Aufgabe dann erfolgreich
gemeistert hatten, ging es am Samstagmorgen los, zusammen mit einer großen
Gruppe Chinesen. Wir waren tatsächlich die einzigen Europäer in dem Bus. Umso
mehr überraschte es uns, dass die Wasserstadt schließlich nur so vor europäischen
Touristen wimmelte. Nachdem wir uns in einer Rikscha für umgerechnet 2,50€ zu
der größten Brücke des Dorfes hatten fahren lassen (die Fahrt dauerte keine 5
Minuten), war das Erste, was wir erblickten, ein Starbucks auf der anderen
Flussseite. So viel zum Thema traditionelle Wasserstadt.
Auf unserer Flussseite gab es dann immerhin einen weiteren
kleinen Flusszweig, an dem sich rechts und links am Ufer viele kleine Shops und
Sehenswürdigkeiten befanden. Hier gab es original chinesisches Essen (für einen
Vegetarier manchmal wirklich eine Zumutung), jede Menge Souvenirs, die
Möglichkeit einer Bootstour und einen weiteren traditionell angelegten Garten.
Schließlich machten wir uns auf ans andere Ufer des großen
Flusses, wo es neben dem Starbucks noch weitere Geschäfte und jede Menge kleine
Cafés und Restaurants zu entdecken gab. Zusammen mit den anderen Touristen
ließen wir uns durch die schmalen Gassen schieben und hielten hier und dort an,
um uns chinesische Kunst oder einen weiteren Tempel anzuschauen. Wir hielten
uns jedoch zurück, irgendetwas zu kaufen, da die Preise dem Besucheransturm
angepasst wurden und dementsprechend gesalzen waren.
Mein persönliches Highlight waren die vielen kleinen
Brücken, über die man von einer Seite des Flussablegers zur anderen wechseln
konnte. Da es sehr heiß an diesem Tag war, waren wir allerdings auch froh, als
wir spätnachmittags endlich wieder im klimatisierten Bus zurück nach Shanghai
saßen.
Abends packte ich dann meinen Rucksack wieder voll und
machte mich bereits um 21 Uhr auf den Weg zum Flughafen, obwohl mein Flug erst
um 01:30 Uhr abfliegen sollte. Leider fahren die öffentlichen Verkehrsmittel in
Shanghai nur bis 22 Uhr, so dass ich zu einer späteren Zeit nur noch ein
wesentlich teureres Taxi hätte nehmen können. Im Nachhinein war ich jedoch froh
über diese frühe Ankunft am Flughafen, da nicht nur die Schlange vor dem
Check-In-Schalter ziemlich lang war, sondern auch die jeweilige
Bearbeitungszeit pro Passagier. Nach über einer Stunde war ich endlich durch
und stellte dann fest, dass mein Flieger eine Stunde Verspätung hatte. Glückwunsch!
Doch auch das konnte meine Vorfreude auf Bali nicht trüben!
Mein Fazit nach acht Tagen Shanghai:
Einmal in seinem Leben sollte man in China bzw. in einer
chinesischen Großstadt gewesen sein. Die Mischung aus dem traditionell
östlichen Leben und dem Einfluss westlicher, kapitalistischer Moderne
katapultiert einen in eine völlig andere Welt, die doch auch sehr vertraut
wirkt. Vieles ist allerdings auch gewöhnungsbedürftig. Es hat mich einige Tage
gekostet, bis ich mich an die hygienischen Bedingungen, insbesondere die
Toilettensituation, und an das für einen Europäer doch eher befremdlich
wirkende Verhalten der Chinesen gewöhnt hatte. Kurz gesagt, man sollte keine westlichen WC-Becken erwarten und fast
nirgendwo ist es möglich, das Toilettenpapier mit herunter zu spülen, sondern
es wird in einem Mülleimer neben der Toilette gesammelt, was bei warmen
Temperaturen weniger angenehm ist. Auch grundsätzlich muss man sich an den ein
oder anderen Gestank hier und da gewöhnen. Des Weiteren gehört es zum guten
Ton, in der Öffentlichkeit auf den Boden zu spucken, ohne Hand vor dem Mund zu
gähnen oder zu rülpsen. Vom Essen möchte ich hier gar nicht anfangen, nur
soviel, für einen Vegetarier wie mich, ist China echt eine Herausforderung und
ich habe mich schließlich nur noch von Kuchen ernährt, um auf der sicheren
Seite zu sein.
Klar, man gewöhnt sich an alles, muss man aber nicht.
Shanghai war eine sehr interessante Erfahrung, die ich nicht missen möchte,
aber ich muss sie auch nicht unbedingt noch ein zweites Mal durchleben. Zumal sich die Bauweise aller Sehenswürdigkeiten
stark ähnelt, so dann man irgendwann ein ständig wiederkehrendes Déjà-vu
erlebt.
On the last
day of my visit we took a bus to a traditional water town one and a half hours
away from Shanghai to also get to see this part of the Chinese culture.
What sounds
quite easy in the beginning wasn’t in practice, because even at the train and bus
stations there is no one able to understand or speak English. After we finally
managed to get our tickets and to find out where the bus is going to leave, we
started on Saturday morning, together with a group of Chinese people. Actually,
we were the only Europeans in the bus. The more we were surprised when we
reached the town and got to see a crowd of European tourists.
After a
5-minute-tour in a rickshaw for 2$ we arrived at the biggest bridge there and
the first thing we saw was a Starbucks on the other side of the river. How
traditional!
On our side
of the river we found plenty of nice little shops and attractions as original
Chinese food (sometimes not easy to watch as a vegetarian), a lot of souvenirs,
the possibility to go on a boat tour and another Chinese garden.
Eventually,
we went to the other side of the river where, apart from the Starbucks, some
more shops, cafés and restaurants could be discovered. Together with the other
tourists, we were pushed through the tiny streets and stopped once a while to
sight Chinese art or a further temple. But because the prices were as high as
the number of visitors we didn’t buy anything there.
My personal
highlight were the small bridges that lead to both sides of the river. From
there, we had a nice view over almost the whole town. It was a pretty hot day,
so we were also glad when were finally back in the air-conditioned bus to go
back to Shanghai.
In the
evening, I packed all my stuff into my backpacker and left the house of my
friend already around 9pm although my flight wasn’t supposed to leave before
1:30am. Unfortunately, the public transport in Shanghai only runs until 10pm,
so that the later alternative would have been a comparatively expensive taxi.
But afterwards, I was thankful for arriving at the airport so early, because
not only the queue in front of the check-in-counter was rather long but also
the time the staff needed to serve every single traveller. After more that one
hour, I had finally checked in, just to realize that my flight had a one hour
delay. Congrats! But even that incident couldn’t mar my anticipation for Bali.
My résumé
for eight days in Shanghai:
Once in a lifetime
you should have been to China resp. a Chinese metropolis. The mix of the
traditional eastern lifestyle and western capitalism makes you feel like being
in a different world that is familiar at the same time. But it also takes some
time to get used to the hygienic circumstances, especially the toilets, and the
Chinese culture. In short, don’t expect western toilet pans and almost nowhere
it’s possible to flush down the toilet paper what can be quite unpleasant on
warmer days. Principally, the smell at some places is everything else than
pleasant. Furthermore, it is part of the Chinese culture to spit on the ground
pretty much everywhere and regularly or to burp. And I don’t even want to start
with the food, just so much, as a vegetarian it is definitely a task! I ended
up eating only cake and sweets because I didn’t dare to try anything else
anymore.
Of course,
you can get used to everything but do I want to? Shanghai was a really interesting
experience I didn’t want to miss but I don’t necessarily have to go there a
second time. Particularly as most of the attractions look pretty much the same,
at some point you get a sense of déjà vu.